25 November 2016

Dem Körper zuhören - von guten und miesen Freunden

Unser Körper ist ein wirklich treuer Geselle. Er schenkt uns Empfindungen und Erlebnisse und ermöglicht es uns, die Welt zu erkunden. Oft wird er als ein Wunderwerk bezeichnet, das man jedoch – durch täglichen Gebrauch – als selbstverständlich nimmt. Wie jedes Wunderwerk benötigt auch er Pflege und gute Behandlung und das Tolle ist: Der Körper ist lebendig und kann deshalb sogar selbst mitteilen, was er gerade braucht. Aber hören wir ihm auch zu, wenn er sich uns verständlich machen will? Wie es damit manchmal zugehen kann, soll folgende Geschichte verdeutlichen.

Der Winter steht vor der Tür und obwohl es nass und kalt ist, sollte man immer einmal wieder einen Spaziergang oder sogar eine kleine Wanderung machen. Gesundheit und Seele freuen sich darüber. Damit man auch motiviert ist, kann man einen Freund einladen, um gemeinsam z.B. im Wald herumzuflanieren. Nehmen wir an, Du bist mit einem guten Freund verabredet und ihr wollt den Tag auf Wanderschaft verbringen. Ihr lauft fröhlich los und Du erfreust Dich an der Natur und Deiner Gesellschaft.

Seltsamer Spaziergang 

 

Dein Freund geht aber nicht so recht spazieren sondern sein Schritt ist ziemlich schnell. Du musst Dich bemühen, mit ihm Schritt zu halten und brauchst nach einiger Zeit eine kurze Verschnaufpause. Du bittest Deinen Begleiter, eben anzuhalten. Aber er läuft einfach weiter und beachtet Dich nicht. Wie Du siehst, ist er so in Gedanken versunken und mit sich selbst, seinen Plänen und allem Möglichen beschäftigt, dass er Dir nicht zuhört. Da Du jedoch guter Laune bist und weißt, dass Dein Freund z.B. ein Leistungsmensch und Problemlöser ist, siehst Du es ihm nach und gehst weiter mit.

Nach einer Stunde bekommst Du Durst und da Dein Freund den Proviant trägt, bittest Du ihn um einen Schluck Wasser. Dein Gefährte latscht stur weiter ohne auf Dich zu achten. Langsam beginnst Du Dich zu ärgern über das miese Verhalten. Du ziehst ihn am Ärmel und sagst ihm: „He, ich habe auch Hunger. Ich kann nicht immerzu in diesem Tempo weiter neben Dir herlaufen, ohne zu essen und zu trinken.“ Genervt sieht der Verbissene Dich an. Statt sich zu entschuldigen und sich Dir zuzuwenden, wirft er Dir einen Schokoriegel hin und murmelt: „Keine Zeit jetzt…“. Langsam glaubst Du, dass er spinnt und Du wirst sauer. Aber was sollst Du tun? Du willst ihm ja nicht gleich die Freundschaft kündigen.

Ist das wirklich ein Freund? 

 

Also gibst Du Dich mit dem Süßzeug zufrieden, schluckst es mit Deinem Durst und Deinem Ärger herunter und trabst mit dem Freund weiter über die Waldwege. Da Ihr ausgetretene Pfade geht, siehst Du so manche Wanderer, die offensichtlich in der gleichen Situation stecken: Ein Hornochse, der vorneweg rennt und ein Begleiter kommt kaum hinterher. Die Hinterherlaufenden sind in einem mehr oder minder jämmerlichen Zustand. Darauf nicht zu reagieren und sich zu kümmern, scheint allgemein akzeptiert zu sein. So machen es ja Viele, dann ist das wohl in Ordnung. Sehr seltsam…

Noch eine Stunde weiter bist Du nicht nur erschöpft und genervt von Deinem Freund sondern regelrecht wütend. Was fällt ihm eigentlich ein, Dich so zu ignorieren? Du willst mit ihm darüber reden, er wird jedoch ungehalten und schimpft: „Was hast Du denn schon wieder? Ich habe keine Zeit für sowas“. Hast Du gerade richtig gehört? Das kann doch nicht sein! Nun wirst Du ernsthaft böse und haust ihm in den Nacken, dass seine Muskeln schmerzen. Keine Reaktion. Du rufst „He, ich brauche eine Pause, ich habe Durst und Hunger. Ich möchte mal lachen zwischendurch und unseren Weg genießen. Was soll denn das?“ Wieder keine Reaktion.

Das kommt davon 

 

Nun reicht es Dir und gibst ihm eins auf den Kopf, damit er wehtut. Du kneifst ihn in den Rücken, denn den wendet er Dir die ganze Zeit zu. Jedoch wie Du Dich auch bemerkbar machst, er ignoriert Dich. „So, jetzt ist Schluss“, schimpfst Du und wirfst Dich ihm vor die Füße. Er stolpert, fällt hin und bleibt auf der Nase liegen. Das hat er jetzt davon! Dein Freund schaut Dich verständnislos an und beginnt zu klagen, dass das nicht fair sei. „Warum passiert das ausgerechnet jetzt? Warum mir? Es geht mir so schlecht, was für eine Quälerei…“ Tja, da hätte er mal vorher auf Dich hören und Dich anständig behandeln sollen. So geht es, wenn man einen guten Freund immer übersieht.

Dein Freund hat Dich reichlich schäbig behandelt und ist schlimm mit Dir umgesprungen. Du errätst es sicher: Der „miese Freund“ sind wir oft selbst und wir behandeln unseren Körper mitunter so lange schlecht, bis er streikt und wir auf der Nase liegen. Das ist kein Wunder, denn wenn wir uns ihm nicht zuwenden und ihm zu selten etwas Gutes tun, bekommen wir ein schlechtes Verhältnis zueinander. Dann hilft dem Körper nur noch eine harte Reaktion, um den „miesen Freund“ zur Besinnung zu bringen. Viel schöner ist es da doch, gut mit dem Körper umzugehen, freundlich zu ihm zu sein und auf seine Signale zu hören. Und ihn vielleicht auch immer einmal zwischendurch zu fragen: „Wie geht es Dir? Was brauchst Du gerade?“

Selbstfürsorge sorgt für ein gutes Leben

 

Wenn man in gutem Einvernehmen mit dem eigenen Körper lebt, ist ein Tag viel entspannter und erfreulicher. Es ist schön, sich gute Gewohnheiten anzueignen und gut für sich selbst zu sorgen. Selbstfürsorge ist gar nicht so schwer, denn das lebendige Wunderwerk Körper lässt uns nicht im Stich und sagt recht klar, was es benötigt. Hab also einen guten Tag, egal ob Du wanderst oder arbeitest. Und wenn Du nachhause kommst, gönne Dir doch etwas Schönes. Vielleicht hast Du Lust,
ganz heimelig einen Kerzenkamin anzuzünden oder Dich mit einem leckeren Ingwertee durchzuwärmen. Noch mehr einfache Tipps, um gut für Dich zu sorgen, kannst Du auch >> hier finden. Auf eine herzliche Freundschaft mit dem Körper und lass es Dir wohl sein.

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